Glas kleben

Sicherheitsflachgläser werden in zwei Gruppen unterteilt: ESG (Einscheibensicherheitsglas) und VSG (Verbundsicherheitsglas). ESG wird speziell gehärtet und zerbricht in kleinste Fragmente. Beim VSG werden Polycarbonat-Folien im Autoklav-Verfahren schichtweise verklebt.

Keramik-Siebdruck auf Glas

Bei Kfz-Scheiben wird ein Keramik-Siebdruck auf die Innenseite des Glases eingebrannt. Der Keramik-Siebdruck von VSG-Scheiben kann mit Silikonrückständen verunreinigt sein, die von der Silikondichtung beim Autoklav-Verfahren stammen. In diesem Fall wird Schleifpaste, ähnlich wie Scheuermilch aus dem Haushalt, als mechanische Vorreinigung eingesetzt und dann mit einem Glasreiniger auf Ethanol-Basis nachgereinigt.

Generelle Glasvorbehandlung

Das Glas sollte zunächst auf die Raumtemperatur akklimatisiert sein, damit sich kein Kondenswasser auf der der Oberfläche bildet. Je nach Verschmutzungsgrad reicht eine Reinigung mit einem Glasreiniger auf Ethanol-Basis, stärkere Verschmutzungen können unter andrem mit einem n-Heptan entfernt werden. 

Metall auf Glas kleben

Bei der Verklebung von Glas und Metall spielen die Abmessungen und der Temperatureinsatzbereich vom Bauteil eine wesentliche Rolle. Strukturelle beziehungsweise harte Verklebungen, zum Beispiel mit UV-Kleber, sind nur dann ratsam, wenn die Klebeflächen relativ klein sind – maximal handtellergroß. Es muss in jedem Fall klar sein, dass Glas gegenüber Metall einen deutlich geringeren Wärmeausdehungskoeffizienten besitzt. Das bedeutet, Glas dehnt sich geringer aus oder zieht sich geringer zusammen als Metall im Temperatureinsatzbereich. Dadurch entsteht eine Scherbeanspruchung der Klebung, die in Form von Dehnung im Klebstoff aufgenommen werden muss. 

Wird mit einem harten Klebstoff wie UV-Kleber Glas auf Metall geklebt, ist die Klebefläche aus mechanischen Gründen begrenzt.

Bei größeren Bauteilen werden deshalb zur Metall-Glas-Verklebung flexible Klebstoffe wie Silikon und Polyurethan verwendet. Die meisten Silikonkleber haften ohne Primer auf Glas, wobei mit PU immer ein silanhaltiger Primer zum Haftaufbau verwendet werden muss.

Glas auf Glas kleben mit UV-Kleber

UV-Kleber sind ausgezeichnet geeignet, um Glas auf Glas transparent und glasklar zu kleben.
Für die Cyberbond-UV-Kleber wird hierzu das Lichthärtungsgerät LINOP U 400 UV verwendet. 

Einflussfaktoren dabei sind:

  • Distanz von Lampe und Klebstoff
  • Klebeschichtstärke
  • Belichtungszeit
  • UV-Lichtabsorption 
  • Alter vom Leuchtmittel

Silikonkleber für Glas auf Glas, Glas auf Metall oder Glas auf Kunststoff

Luftfeuchtigkeitshärtende 1K-Silikone oder schnell härtende 2K-Silikone eigen sich sehr gut, um Glas auf Glas ohne Primer zu kleben. Insbesondere die Tieftemperaturflexibilität und hohe Temperaturstabilität werden dabei genutzt. Mit 1K- und 2K-Azetat-Glaskleber auf Silikonbasis kann bei Einsatztemperaturen von bis zu 250°C hitzebeständig verklebt werden, was zum Beispiel im Ofenbau benötigt wird. Andererseits ist auch die Kälteflexibilität von Silikonen einmalig, denn sie lassen flexible Klebungen bis zu -60°C zu. Bei Glas auf Kunststoff sind die Alcoxy- oder Oxim-Silikone den Azetat-Silikonklebern bezüglich der Haftung zum Kunststoff überlegen. Dem gegenüber steht die bessere Haftung von Azetat-Silikonkleber auf Metall.

Weitere Informationen zu den Anwendungen

UV-Kleber

Weitere Informationen zur Chemie

UV-Acrylat-Klebstoff

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